David. Katholisch. Schwul. Fest entschlossen, seinen Reinheitsring zu behalten.
Raja. Biker. Männliche Hure. Schlägt nie eine Wette aus.
David hat immer versucht, der beste Sohn zu sein, den seine Eltern sich wünschen können.
Immer am Sonntag in der Kirche.
Immer gerne behilflich im Garten.
Immer eifrig in der Schule.
Sittsam, anständig, unschuldig und freundlich.
Aber tief in ihm schlummert ein Sehnen, vom Teufel selbst dort eingepflanzt, und als ein selbstbewusster, fluchender Biker ihn einen Schritt zu weit drängt, fällt David nicht in den Abgrund. Er springt hinein.
Raja ist alles, was er sich je gewünscht, aber nie auszusprechen gewagt hat. Älter, gefährlich, eine Wand aus Muskeln mit einem so festen Griff, dass David ihm nicht widerstehen kann, ganz egal wie sehr er es versucht.
Als neu gewählter Präsident eines Motorradclubs am Rande des Ruins muss Raja hohe Erwartungen erfüllen. Dass er schwul ist, gereicht ihm nicht zum Vorteil, wenn es darum geht, den Respekt seiner Männer zu erringen. Er hat jedoch einen Weg gefunden, das zu kompensieren.
Immer der Erste in einem Kampf.
Immer ein Angeber, wenn es um seine sexuellen Eroberungen geht.
Immer zu einer Wette bereit.
Wagemutig, tätowiert, sexy und unverfroren.
Nachdem er damit angibt, dass er jeden Mann haben kann, wird er herausgefordert, einen adretten Typen aufzureißen, der auf einer Party das Mauerblümchen spielt. Raja kann es nicht erwarten dem unschuldigen Süßen die Jungfräulichkeit zu rauben. Aber als er herausfindet, dass der Kerl der jüngere Bruder eines Freundes ist, wird sein Leben ordentlich durcheinandergewirbelt.
Warum ist der eine Kerl, den man eigentlich in Ruhe lassen sollte, immer der verführerischste?
Themen: Gesetzloser Motorradclub, organisiertes Verbrechen, Religion, Homophobie, Wette, guter Junge trifft bösen Jungen, Coming Out
Genre: M/M Romanze, mit Spannungs – Elementen
Länge: ~106.000 Wörter (eigenständiger Roman)
Warnung: Dieses Buch hat heißen Sex und offene Gewalt zum Inhalt.
Raja fiel in einer Gruppe von Menschen, die im Winter rosig weiße und im Sommer eher goldene Haut hatten, auf wie ein bunter Hund. Seine Haare waren so schwarz wie die Federn einer Krähe und sehr dicht, während viele seiner Brüder den Kampf gegen altersbedingten Haarausfall bei Männern langsam verloren. Er war auch offen schwul unter Bikern, was zum Glück auf dieser Party kein allzu großes Problem darstellte.
Er saß auf einem einfachen Holzstuhl und trank Bier aus einer Flasche, während er dabei zusah, wie seine Männer sich unter die Coffin Nails aus Detroit mischten. Die Party war viel zahmer als jene, die Raja normalerweise besuchte, aber sie wurde ja auch zu Ehren eines Neugeborenen gegeben. Weil der Vater und der Großvater des kleinen Jungen beide Biker waren, trugen viele der versammelten Freunde und Familienmitglieder Leder. Im Hintergrund spielte Rock’n’Roll und Bier war das Getränk der Wahl. Das große, offene Wohnzimmer war zum Bersten mit Menschen gefüllt, die den ersten Enkel von Priest, dem Präsidenten des Detroiter Chapters der Coffin Nails MC, feierten. Da das Trinken langsam heftiger und die Musik aufgedreht wurde, würden sich die junge Mutter und das Baby sicher bald nach oben zurückziehen.
Als Präsident der benachbarten Coffin Nails MC in Toledo war Raja einer der Ersten, die Priest zu seinem Enkel gratulierten, aber obwohl der Mann höflich und respektvoll war, bestand zwischen ihnen eine Spannung, die Raja nervös machte. Er hatte keine Ahnung, ob der Mann ein Rassist war, homophob, oder ob ihm einfach nur die Biermarke, die Raja trank, nicht gefiel, aber wenn Raja wollte, dass sein winziges Chapter eine Rolle spielte, musste er Priests Vertrauen gewinnen. Es gab immer noch genügend böses Blut, nachdem Rajas vorheriger Präsident die Detroit Nails angegriffen hatte. Mit blutigen Konsequenzen, die die Beziehung zwischen den Chaptern beeinträchtigten.
„Du siehst für einen Club-Präsidenten ziemlich jung aus!“, erklang es von der Seite und ein junger Typ mit langen blonden Haaren und einem Motörhead T-Shirt kam auf ihn zu, in der Hand ein Tablett mit Schnapsgläsern. „Ich bin Lucky. Du musst Raja sein.“ Er lächelte breit und Raja konnte nicht anders, als seinen Blick die langen Beine in den engen Jeans hinabwandern zu lassen.
Er lächelte und stand langsam auf, um sich den hübschen Jungen von oben anzusehen. „Ich glaube, ich könnte der Glückliche sein.“
„Das wirst du, wenn du das hier trinkst.“ Lucky reichte ihm eine blaue Flüssigkeit. „Ich nenne ihn Vodka Hell.“ Da der VP der Coffin Nails Detroit offen schwul war, war es keine Überraschung, dass sich schwule Männer unter den Hangarounds befanden, die mit den Frauen um Bikerfleisch kämpften, aber dieser hier sah besonders gut aus.
Raja strich mit seinen Fingerspitzen über die von Lucky als er sein Glas nahm, wobei seine Augen niemals den Kontakt zu dem blauen Blick des Mannes verloren. Es kümmerte ihn nicht, dass es sich hier um eine Feier für ein Baby handelte. Wenn dieser hübsche Kerl mit ihm flirtete, gab es keinen Grund, nicht darauf einzugehen. „Was ist drin?“
„UV Blue Wodka. Könnte sein, dass deine Pisse im Dunkeln leuchtet.“ Luckys Lächeln wurde breiter und Raja kam noch einen Schritt näher, bevor er das Getränk auf Ex hinunterkippte. Es brannte seine Kehle hinab, aber er tat sein Bestes Lucky anzulächeln, während er das Glas zurück auf das Tablett stellte.
„Ist das deine Entschuldigung, Bikern aufs Klo nachzugehen?“
„Wir sollten gegen Ende der Nacht einen Wettkampf veranstalten, um zu sehen, wessen Pisse am hellsten leuchtet.“ Lucky trank selbst ein Glas, wobei sein Adamsapfel verführerisch vor Rajas Gesicht auf- und abhüpfte. Er war verlockend genug um hineinzubeißen und Raja zog diskret an einer Strähne von Luckys blonden Haaren.
„Du und ich könnten diesen Wettkampf schon bald austragen.“
Lucky schnaubte und seine Pupillen weiteten sich. „Nicht, solange das Baby noch hier ist!“ Er schlug Raja auf den Arm. „Etwas anderes, hast du einen Barbier, der sich regelmäßig um deinen Bart kümmert?“ Er griff nach den gelockten Spitzen von Rajas buschigem Bart. „Mir gehört ein Barbierladen hier in der Nähe und ich würde dir gerne eine Ermäßigung geben.“
Raja inhalierte den Geruch von Vodka und Orangen, der an Luckys Fingern haftete, aber er wandte den Blick von dem Jungen ab, sobald er eine große Gestalt wahrnahm, die sich ihnen näherte. Tooth, der Vizepräsident der Coffin Nails Detroit, stürmte in Rajas Richtung. Seine langen Haare und der dichte Bart ließen ihn selbst auf einer Party wie dieser bedrohlich erscheinen.
Lucky folgte Rajas Blick. Als er sich umdrehte, erstarrte Raja und versuchte, seine eiskalte Furcht nicht an die Oberfläche kommen zu lassen. Er war im Arsch. Die Abzeichen auf der Rückseite von Luckys Weste besagten Eigentum von Tooth. Machte es den kleinen Mistkerl an, die Kerle zu reizen?
Tooth schien sogar noch größer zu sein, als er so nahe bei Raja stand und sein Blick brannte wie Säure, die man in Rajas Gesicht geschüttet hatte. „Wie ich sehe, hast du mein Eigentum bereits kennengelernt“, sagte er, wobei er seine Augen zu Lucky senkte, der nur unschuldig lächelte.
„Ich habe Raja nur gerade gesagt, dass er meinen Laden besuchen soll. Tooth ist ein Stammkunde.“ Er griff nach oben und streichelte Tooths Bart. Es sah aus, als würde ein Kätzchen die Mähne eines Löwen kneten.
Raja nickte Tooth zu und beobachtete, wie die großen Hände des Mannes Luckys Arme packten und ihn näher heranzogen. Wenn es etwas gab, das Raja wirklich nicht wollte, dann, dass seine Beziehung zu dem einzigen offen schwulen Biker in der Gegend vor die Hunde ging. Es war Tooth, der Raja die Notwendigkeit ersparte sich etwas ausdenken zu müssen, das entschuldigend, aber nicht schwach klang.
„Schon gut. Der Junge hier will nur unbedingt ein Spanking“, sagte Tooth, wobei er Lucky einen finsteren Blick zuwarf.
Lucky schmollte und verdrehte die Augen. „Mann, ich war nur freundlich, habe Drinks verteilt und solche Sachen.“
„Aber natürlich“, erwiderte Tooth.
Über Luckys Schulter begegnete ein Paar grüner Augen Rajas Blick und schaute sofort wieder weg. Wenn Raja sich selbst ein wenig wie ein Außenseiter vorkam, dann war der junge Typ, der mit einer Cola im Abseits stand, wie ein Alien von einem anderen Planeten in seinem weißen, zugeknöpften Hemd und der blaugestreiften Krawatte, die zu seinem Cardigan passte.
„Man nennt das Networking“, grummelte Lucky.
Tooth schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, schien sich aber an Luckys Verhalten nicht übermäßig zu stören, darum war es vielleicht normal für den Jungen, dass er so offen mit anderen Kerlen flirtete, wenn sein Mann in der Nähe war. Auch eine Möglichkeit, die Temperatur in der Beziehung am Kochen zu halten…
Tooth schüttelte mit einem schiefen Grinsen den Kopf und schickte Lucky mit einem Schlag auf seinen Hintern los. „Er kann echt anstrengend sein, aber er ist ein verdammt guter Barbier. Du solltest seine Einladung annehmen.“
Raja entspannte sich und trank ein wenig von seinem Bier, wobei er Tooths Blick standhielt. Sie konnten sich an diesem Tag zum ersten Mal richtig unterhalten und das hatte ihn zuvor stundenlang beschäftigt. Da das Toledo Chapter seit dem Patch-Over zu den Coffin Nails viel zu wenig Männer hatte, wurde Raja immer nervöser bezüglich ihrer Abhängigkeit vom Detroiter Chapter. Sie mussten etwas auf die Beine stellen, wenn sie unabhängiger werden und sich den Respekt innerhalb der gesamten Coffin Nails Organisation verschaffen wollten. Eine gute Beziehung zwischen den Chaptern war ein Anfang, und weil Tooth ebenfalls schwul war, fühlte Raja sich viel entspannter, wenn er mit ihm reden konnte anstatt mit Priest.
„Das werde ich vielleicht sogar. Mein Bart sieht langsam ungepflegt aus.“
Tooth nickte. „Wie wäre es, wenn du in ein paar Tagen herkommst? Dann können wir ohne all diese Ablenkungen reden“, sagte er und zeigte auf das Wohnzimmer.
„Sicher. Ich werde mich melden.“
Blade winkte Raja von einem Tisch auf der anderen Seite des Raums zu. Der Mann hatte ein Bier in der Hand und schien der Mittelpunkt einer Party zu sein, die aus den drei anderen Männern ihres Chapters und einigen weiblichen Hangarounds bestand, die immer wieder laut auflachten. Rajas VP, Spin, war ebenfalls da und verschüttete Bier über seinen weißen Bart. Hunter, der ebenfalls ein Mitglied ihres Chapters gewesen war, war zu sehr mit seiner Freundin und ihrem Neugeborenen beschäftigt, um sich ihnen anzuschließen.
Tooth hob sein Bier mit einem kleinen Lächeln und ging zu einer anderen Gruppe. Raja schaute zu dem Typ in dem Cardigan und erwischte ihn dabei, wie er wieder starrte. Konnte es ein Freund von Lucky sein? Er hatte ein hübsches Gesicht, mit einem eckigen Kiefer, symmetrischen Zügen und wellige, hellbraune Haare, die in einem ordentlichen Undercut geschnitten waren. Raja zwinkerte ihm zu. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als der Kerl so schnell errötete, dass es aussah, als hätte jemand ihn mit heißem Dampf bestrahlt.
Gerade als Raja seine Chancen bei dem All-American aussehenden Twink abschätzte, tauchte Blade vor ihm auf und verdeckte den Jungen mit seinem breiten Brustkorb. Er schob ein paar seiner fettigen, langen Haarsträhnen zurück und reichte Raja ein gekühltes Bier.
„Habe gesehen, wie du dich mit den ganzen Schwulen angefreundet hast.“ Blade schnaubte und stieß Raja in die Rippen, als ob sein Witz gut gewesen wäre.
„Nicht mit allen“, erwiderte Raja und ließ die Bemerkung durchgehen. Er ging davon aus, dass die Tatsache, dass seine Brüder ihn in einer Position der Macht akzeptierten, als Zeichen der Zustimmung ausreichte. Er würde sie ihren Spaß haben lassen, aber das hieß nicht, dass er nicht selbst auch welchen haben konnte.
Blade hob mit einem Grinsen seine Augenbrauen. „Ach ja? Wer noch?“ Er drehte sich herum, sodass er Arm an Arm mit Raja stand.
„Der ordentliche Typ auf der anderen Seite des Zimmers. Ich wette, es gibt noch mehr.“
Der Junge starrte konzentriert auf seine Cola, rot wie ein Hummer.
„Du denkst, er ist schwul? Jetzt wo ich so darüber nachdenke, ist es ein wenig beschissen, schwul zu sein. Es gibt nur so eine kleine Auswahl.“
Ärger flammte unter Rajas Haut auf, aber er lächelte weiter. „Die Auswahl mag kleiner sein, aber jeder steht zur Verfügung. Ich könnte jeden schwulen Mann hier in die Finger kriegen – naja, mit Ausnahme von Tooth und seinem Jungen – und innerhalb von fünfzehn Minuten meinen Schwanz bis zu den Eiern in seinem Mund haben“, sagte er, wissend, dass Blade sich wegen seiner derben Wortwahl unwohl fühlen würde.
Blade nahm einen großen Schluck Bier und Raja hoffte es war, weil er verbergen wollte, dass er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte. „Ja, genau“, murmelte er schließlich. „Ich wette, dass du mit dem Chorknaben da drüben nirgendwohin kommst.“ Er deutete mit seinem Bier diskret auf den Süßen.
Raja musterte die rote Haut auf dem entblößten Hals des Jungen und da war es, der Typ schaute wieder zu ihm. Seine Körpersprache telegraphierte Scheu, aber seine Augen erzählten eine andere Geschichte, auch wenn der Junge schnell wieder wegschaute. Er biss sich auf die vollen Lippen und starrte in seinen Drink, als könnte der ihn irgendwie vor Rajas grabschenden Händen schützen.
„Würde ich doch. Er ist einer von diesen Typen, die wollen, dass man auf sie zugeht und sobald sie können fallen sie auf die Knie, bereit, dir einen zu blasen“, erklärte Raja und trank noch einen Schluck Bier. „Es ist für uns viel leichter als für euch Heteros.“
Blade schüttelte seinen Kopf. „Ich wette mit dir um einmal Motorradwaschen, dass du von ihm keinen Blowjob bekommst. Er hat Jungfrau – für immer ins Gesicht geschrieben.“
Raja lachte scharf auf und schaute seinen Freund überrascht an. Er hatte nicht gedacht Blade würde ihn tatsächlich dazu herausfordern, das kleine Lamm zu verführen. „Abgemacht“, sagte er und hielt Blade seine Hand hin.
Blade lachte und schüttelte sie. „Du bist echt ein draufgängerischer Bastard.“
Als ob er die wunderbare Gefahr, die ihm drohte, spürte, stellte der junge Kerl sein leeres Glas weg und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Das war Rajas Stichwort. Er blinzelte Blade zu, reichte ihm sein Bier und folgte dem Jungen so schnell es ihm möglich war ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Der blaue Cardigan stach wie ein bunter Hund aus einem Raum voller Leder und dunklem Jeansstoff hervor und Raja blieb ihm auf der Spur wie ein Löwe, der darauf wartete, dass die junge Gazelle sich von der Herde entfernte.
COMING SOON.