Mein Dunkler Ritter

— Liebe oder Hass. Leben oder Tod. Nichts dazwischen. Keine Kompromisse. Keine Regeln in der Liebe und im Krieg. —

Knight. Party-Monster. Gut aussehender Wilder. Kann mit Monogamie nichts anfangen.
Elliot. Obsessiv. Intensiv. Macht keine Kompromisse.

Jetzt da Knight wieder Single ist, hat er von Beziehungen die Schnauze voll. Er interessiert sich nur dafür, den Count zu Fall zu bringen, eine Internet-Persönlichkeit, die den Namen seiner Familie in den Schmutz zieht. Eine Gelegenheit ihn zu zerstören ergibt sich, als der unverschämte Clown am Clubhaus der Kings of Hell MC auftaucht, um ein Video für seinen YouTube- Kanal zu drehen. Aber als Knight Elliot, den Mann hinter dem Count, kennenlernt, weiß er nicht, was er mit ihm anfangen soll.

Knight hat noch nie eine erbärmlichere Kreatur als Elliot gesehen. Er hat auch noch nie jemanden getroffen, der ihn mehr gebraucht hätte. Elliot ist dünn, hat psychische Probleme und einen Eimer voller Probleme so zäh wie Teer. Alles, was Elliot tut, scheint ein wortloser Todeswunsch zu sein. Ganz egal wie sehr Knight Elliots Alter Ego hasst, unter dem Make-Up und den theatralischen Gesten verbirgt sich ein fragiler junger Mann mit einer Leidenschaft für Geschichte und Knight kann nicht anders, als Elliot jedes Mal, wenn er fällt, aufzufangen.

Elliot hat einen schlechten Geschmack was Männer betrifft. Er wird stets von gefährlichen Brutalos angezogen und sein Favorit ist ein vor langer Zeit gestorbener Serienmörder. Aber er bekommt mehr, als er wollte, als er die Gelegenheit wahrnimmt, den Mann seiner Träume zu treffen. Der Geist ist manipulativ und gefährlich, bietet Elliot alles an, was er je wollte, zu einem Preis, den er unmöglich bezahlen kann.

Elliot sieht sich vor eine unmögliche Wahl zwischen zwei Männern gestellt.
Der eine am Leben, der andere tot.
Der eine sinnlich und ehrlich, der andere träufelt süße, giftige Versprechen in sein Ohr.
Der eine will keine Beziehung, der andere verspricht eine Ewigkeit zusammen.
Und Elliot gibt sich nicht mit Halbherzigkeiten zufrieden. Er sehnt sich nach einer Liebe, die alles oder nichts ist, Leidenschaft, die ihn verschlingt und eine Sehnsucht, die ihn bei lebendigem Leib verbrennt.
Elliot ist bereit all das entweder zu bekommen oder bei dem Versuch zu sterben.


Themen: Feinde zu Liebenden, Beschützer, Grausamkeit, Motorradclub, alternative Lebensentwürfe, Dämonen, Tattoos, unmögliche Entscheidungen, Täuschung, Verbrechen, Selbsterkenntnis, Heilung, schwarze Magie, Gothic, Hingabe, Geister, Besessenheit
Genre: dunkle, paranormale Romanze
Inhalt: brennend heiß, emotional
Länge: ca. 150.000 (Buch 2 in der Serie, kann für sich gelesen werden, es wird aber empfohlen, zuerst Buch 1 zu lesen)
Warnung: Diese Geschichte enthält Gewalt-Szenen, Fluchen und moralisch zwielichtige Charaktere.

Elliot atmete tief ein und schloss seine Augen. Das Wetter war perfekt.

Graue Wolken schwebten dicht über ihm, wie eine Warnung, dass er in der Tat dem Tod viel zu nahe war. Die Feuchtigkeit in der Luft drohte mit baldigem Regen und doch zog kein Wind an seiner Perücke und kein Tropfen fiel auf sein aufwändiges Kostüm. Er hatte so lange auf diesen Moment gewartet und jetzt war er endlich da.

Er stand direkt neben der Stelle, an der nicht eines, sondern fünf von William Fanes Opfern Anfang des Jahres gefunden worden waren. Elliot konnte in seinen Knochen spüren, dass diese zweihundert Jahre alten Körper aus einem Grund verborgen geblieben waren. Und wenn William Fane klug genug gewesen war seine Opfer für so viele Jahre zu verbergen, dann gab es sicher noch viele andere Geheimnisse von ihm, die sich irgendwo in Brecon, Maine verbargen.

Mit jedem Schritt über den feuchten Boden fühlte Elliot sich, als würde er Hand in Hand mit William gehen. Als ob William selbst ihn hierhergebracht hätte, um seine Arbeit zu zeigen. Das Skelett, dem ein Arm fehlte, war eine besonders aufregende Entdeckung. Sobald Elliot davon erfahren hatte, fielen all die Puzzleteile, die zuvor verstreut gewesen waren, an die richtige Stelle. Die unvollständige Leiche war auf den früheren Opfern gelegen und darum die frischeste. Das letzte Opfer von Maines erfolgreichstem Serienmörder und der Beweis, dass William mit Kannibalismus experimentiert hatte.

Elliots Herz schlug schneller und er schaltete die Kamera-App an, bevor er den Selfie-Stick ausfuhr.

„Guten Nachmittag, meine Lieben Faneatics“, sagte er, während er sich vor dem riesigen Felsen und der Ausgrabungsstätte positionierte. Das rote Backsteingebäude, das vor Jahrzehnten eine Irrenanstalt beherbergt hatte, dräute unter dunklen Wolken weiter im Hintergrund. Aber die hässliche Fassade aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert verbarg ein Juwel der Geschichte – William Fanes Haus, das in die schwere Form der ehemaligen Anstalt eingebaut worden war. Eine Perle, gefangen in roten Ziegeln und brökelndem Putz und nur jenen bekannt, die die Wahrheit über William erfahren wollten.

Elliot wollte es schon seit Jahren besuchen, aber weil der weitläufige Grund um das Gebäude von der örtlichen Biker-Gang übernommen worden war, den Kings of Hell, gab es für ihn keine Möglichkeit, sich umzusehen. Und da Besucher der berühmt-berüchtigten Partys behaupteten, dass von dem ursprünglichen Gebäude nichts mehr übrig war, hatte er sich auch nicht genügend motiviert gefühlt, doch der monumentale Fund der fünf Leichen hatte ihn schließlich zum Handeln gezwungen.

Sein Blut rauschte vor Aufregung als er sah, dass sich bereits mehrere Leute einloggten, um das Video anzusehen. „Ich will keine Zeit verschwenden, darum habe ich mich entschieden live an dem Ort zu filmen, an dem William Fanes Leben sich abspielte und wo er seine Verbrechen beging.“ – Er deutete auf den Haufen Dreck neben dem Felsen und auf das niedergetrampelte Gras. – „Hier hat William Fane fünf Körper verscharrt. Was hat er jedem von ihnen angetan? Werden ihre Verletzungen einander gleichen oder hat er experimentiert und seine Technik verbessert? Wir werden abwarten müssen, bis die forensischen Spezialisten mehr Informationen über die Skelette herausgeben. Was wir bereits wissen ist, dass einem dieser jungen Männer ein Arm fehlte. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber während ich die Pfade entlangwandle, die er selbst benutzt hat, stelle ich mir vor, wie er an seinem langen Esstisch saß, sich dabei von dem weichen Fleisch des Mannes nährte, den er in der Nacht zuvor in seinen Armen gehalten hatte. Er hat sicher seinen Gästen dieses exotische Fleisch angeboten und sich daran erfreut als einziger zu wissen, warum das Mahl so köstlich schmeckte.“

Daran zu denken, dass der gut aussehende, charmante William einen anderen Mann so sehr begehrte, dass er nicht nur mit ihm schlafen, sondern ihn auch physisch verzehren wollte, ließ Knoten in Elliots Magen entstehen, sowohl aus Furcht, als auch vor Erregung. Er stellte sich vor, wie William dann die Knochen reinigte und sie unter seinem Kissen aufbewahrte, um sich in lebhaften Träumen an seinen früheren Liebhaber zu erinnern.

Auf diese Art konnten sie für immer zusammen sein.

„Was zur Hölle machst du hier?“, bellte eine tiefe Stimme aus der Richtung von William Fanes früherem Heim.

Elliots Herz stand eine volle Sekunde still, bevor es wieder mit einem wilden Rhythmus begann, der ihn so schnell zurück auf seine Füße brachte, dass ihm davon ein wenig schwindlig wurde.

Jetzt zog doch ein Sturm in seine Richtung.

Der Mann war groß, mit breiten Schultern und sein herrlich dichtes Haar fiel ihm immer wieder ins Gesicht, wenn der Wind mit den langen Strähnen spielte. Die Arme des Bikers wurden von einer Lederjacke mit Abzeichen an der Vorderseite bedeckt, aber auch so war die Wut, die sie an Elliot auslassen konnten so greifbar, dass es keiner Demonstration bedurfte.

Fieberhaft nachdenkend zog Elliot seinen falschen Journalistenausweis hervor, den er gemacht hatte, um die Leute dazu zu bringen, ihm mehr Informationen über die exhumierten Körper zu geben. Wenn das beim Assistenten eines Pathologen half, dann würde es sicher auch bei einem dämlichen Biker funktionieren.

„Kein Grund zur Sorge, Sir!“ Er stellte sich aufrecht hin, um so zu tun, als hätte er keine Angst. „Ich bin ein unabhängiger Reporter und berechtigt, den Ausgrabungsort zu fotografieren.“ Während seine wilden Gedanken sich langsam beruhigten, erkannte er, dass der ungeplante Gaststar die Sache aufpeppte und sein Video für seine Zuschauer noch interessanter machte.

Die Zähne des Mannes leuchteten in einer bedrohlichen Grimasse und Elliots Magen drehte sich um, als der kalte Stahl einer Waffe im schwachen Sonnenlicht glänzte. Mit einem Mal stellte er sich vor, an derselben Stelle begraben zu sein, wo Fanes Opfer gewesen war, nur dass niemand liebevoll auf seinem Fleisch kaute und seine Gebeine in den Schlaf wiegte.

„Ich muss vollkommen betrunken gewesen sein, als ich dir die Erlaubnis gegeben habe, auch nur in die Nähe dieser Stätte zu kommen“, zischte der Mann. „Komm nicht näher!“ Elliots Stimme zitterte, obwohl er sich sehr bemühte Haltung zu wahren. Wenn es hart auf hart kam, war eine Klinge in seinem Gehstock verborgen, aber die würde gegen eine Kugel nichts nützen. In einem Anfall von Genialität benutzte er die einzige andere Waffe die er hatte, seine Kamera, und richtete sie auf den Berg aus Muskeln. „Ich sende live und ich werde Beweise für jedes Verbrechen haben, dass du an mir begehst!“

Der Biker wurde langsamer, als ob er mit einem Mal in Teer getreten wäre und die Hand mit der Waffe verschwand wie nebenbei hinter seinem Rücken. Aber sobald die Waffe verborgen war, synchronisierte er seine Schritte mit dem Rhythmus von Elliots Herzschlag und näherte sich. „Welchen Teil des Wortes ‚Privatbesitz‘ hast du nicht verstanden?“

Trotz seiner Vorsätze trat Elliot einen Schritt zurück, eingeschüchtert von der gleichmäßigen, bedrohlichen Annäherung des Bikers. Elliot war nicht klein, aber neben dem Fremden, der gebaut war wie ein professioneller Athlet, war er ein Schilfrohr, das innerhalb von Sekunden entzweigebrochen werden konnte. Die Polsterung in den Schultern seines Kostüms würde bei einem Kampf nicht helfen, ebenso wenig wie die niedrigen Absätze seiner Schuhe. Er konnte sich bereits vorstellen, wie die schweren schwarzen Stiefel seine Rippen brachen und die Tatsache, dass der Typ ein lächerlich attraktives Gesicht besaß, das nicht zu einem Gang-Mitglied passte, würde die Schläge sicher nicht weniger schmerzhaft machen.

Nur um auf der sicheren Seite zu sein ließ Elliot das Live-Video weiterlaufen. „Die Öffentlichkeit hat das Recht zu erfahren, was hier passiert ist.“

Der Mund des Bikers zuckte und er stand viel zu nahe bei Elliot, straffte seine breiten, starken Schultern. Seine langen dunklen Haare verfingen sich an dem Bartschatten auf seinen Wangen und die grauen Augen brannten von dem Verlangen, seine großen Hände um Elliots Kehle zu schließen.

„Es ist dir nicht gestattet, hier zu sein. Das ist unerlaubtes Betreten. Und nimm die Kamera aus meinem Gesicht“, sagte er und packte auf einmal den ausgefahrenen Selfie-Stick, um ihn zusammen mit dem Handy beiseite zu werfen.

Elliot jaulte vor Überraschung und starrte kurz auf seine leeren Hände, die sich so fest um den Griff geschlossen hatten. Er sprang seinem teuren Gerät nach, voller Angst, dass der Biker als nächstes darauf treten und Elliots wertvollsten Besitz zerstören könnte. Sein Gesicht brannte vor Hitze unter dem dicken weißen Make-Up, aber er würde sich nicht einschüchtern lassen, nur weil ein Wilder seine Bemühungen zunichtemachen wollte.

Seine Füße rutschten durch den Schlamm, aber er schaffte es nicht hinzufallen und hob das Handy aus dem feuchten Gras, richtete die Kamera auf sich selbst. „Wenn ich verschwinde, werdet ihr wissen, wer mich umgebracht hat“, sagte er grimmig bevor er die Aufnahme beendete und den Biker wütend anstarrte. „Du hast überhaupt keine Manieren, oder? Für dich ist dieses Gebäude dein Club oder was auch immer, aber unter all diesem Schmutz, Dreck und den mit Motorenöl befleckten Wänden befindet sich ein Ort solcher Bedeutung, dass du es niemals verstehen würdest! Ein Ort, an dem einst ein großartiger Mann lebte, ein Ort, der immer noch Geheimnisse birgt und du verhinderst, dass -“

„Du bist im echten Leben genauso irre wie online!“, fauchte der Biker, spannte dabei die Lippen, als ob er Elliot die Kehle herausreißen wollte. „Dein geliebter William Fane ist ein Serienmörder. Hättest du mit seinen Opfern den Platz getauscht? Ich glaube ja eher nicht!“

Elliots Verstand stand still. Dieser Mann… schaute sich seine Videos an? Wenn dem so war, dann wuchs sein Ruhm als Internet-Persönlichkeit in der Tat!

Er schluckte. „Du weißt, wer ich bin?“

Das ganze Gesicht des Bikers verzog sich, als ob er gerade in eine Zitrone gebissen hätte. „Ja. Du bist ein Irrer, der denkt, Fane war eine Art romantischer Mann. Du bist eine verdammte Gefahr für die Gesellschaft!“

Elliots Nasenflügel blähten sich und weil die Fäuste des Mannes noch nicht in seine Richtung flogen, bekam er mit jeder Sekunde mehr Selbstbewusstsein. „Ich? Eine Gefahr? Bist nicht du es, der eine Waffe trägt? Ich versuche lediglich, William Fane als menschliches Wesen zu verstehen. Hast du gewusst, dass sein Vater ein unglücklicher, geldgieriger alter Mann war? Er wollte William mit der Tochter eines Geschäftspartners verheiraten, zu einer Zeit, als William nach jemandem suchte, der aus wahrer Leidenschaft sein Eigentum sein wollte!“

Der Biker zeigte seine beiden Hände, als wollte er betonen, dass er unbewaffnet war, und lachte Elliot ins Gesicht, während er noch näherkam, den Geruch verrottender Blätter und Schlamm mit dem kräftigen Duft seines Körpers übertünchte. „Oh nein, er hatte also eine schwierige Kindheit? Verdammt, Laurent Mercier hätte ihm den Kopf tätscheln und einen Keks geben sollen, anstatt um sein Leben zu kämpfen.“

Elliot wich nicht zurück, obwohl seine Adern mit Adrenalin überflutet wurden. In den Augen des Bikers stand eine Intensität, von der er den Blick nicht wenden konnte. Der Mann wusste über Laurent Mercier Bescheid, Williams Mörder. Vielleicht hatte Elliot ihn ja unterschätzt?

Elliot machte einen Schmollmund und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Laurent Mercier war eine hinterhältige kleine Schlampe, die Williams Geld stehlen wollte und dabei auf frischer Tat ertappt wurde. Aber ich glaube, dass sie eine Verbindung hatten. Eine, die traurigerweise der blinde Fleck war, der zu Williams Tod führte. Es muss zwischen ihnen eine gewisse Zärtlichkeit gegeben haben, denn William hatte zuvor nie einen Fehler gemacht. Oder vielleicht hat Fane sogar die wahre Liebe in Mercier gefunden, aber es war einseitig und Laurent hat sich dann entschieden William loszuwerden, damit niemand von seiner Homosexualität erfuhr. Stell dir die Grausamkeit eines solchen Aktes vor. Das eine Mal, als William Fane sein Herz jemandem öffnete, wurde er von dem Bastard in den Rücken gestochen.“

Die Augen des Bikers, die ihn während seiner Tirade so scharf angesehen hatten, funkelten jetzt humorvoll und er lachte tief. „Du verarschst mich doch. Wo sind die Beweise für deine Behauptungen? Ich habe mir alle Aufzeichnungen angesehen und nirgendwo wird erwähnt, dass die beiden sich je nahgestanden hätten. Bist du krank oder was?“, fragte er und streckte seine riesige Pfote aus, um sie an Elliots Stirn zu halten, als ob er seine Temperatur prüfen wollte. Er ließ ein theatralisches Zischen hören und schüttelte seine Hand, als hätte er sich verbrannt. An seinen Fingerspitzen waren Spuren von weißem Make-Up.

Elliot wich zu spät zurück, seine Haut pochte jetzt vor Hitze wo der Mann ihn berührt hatte. „Du? Hast dir die Aufzeichnungen angesehen?“ Er grinste verächtlich, achtete darauf, weitere Angriffe auf seine körperliche Autonomie abzuwenden. „Ich wette, das Längste, was du je gelesen hast, war die Rückseite einer Bierflasche!“

Wut verdunkelte die Augen des Bikers und er knurrte, stach seinen Zeigefinger schmerzhaft in Elliots Brustbein. „Du denkst wohl, dass all das Polyester, das du anhast und die Pudelfrisur dich intelligenter machen? Ich bin ein Nachkomme von Laurent Mercier und ich habe seine Geschichte genau studiert. Das Fernsehen hat mich sogar kontaktiert, als sie das letzte Mal eine Dokumentation über die Morde gedreht haben!“

Eifersucht kochte so schnell in Elliot hoch, dass er seine Gesichtszüge nicht beherrschen konnte. Er hatte sich immer und immer wieder freiwillig gemeldet als Experte für diese Art Filme zu fungieren und war immer abgelehnt worden. Er packte die Hand des Bikers um sie wegzustoßen. „Natürlich versuchst du Williams Namen in den Dreck zu ziehen, wenn du eine Mercier-Brut bist.“

Der Biker beugte sich über ihn, eine mächtige, bedrohliche Gegenwart, die in Elliot gleichzeitig den Wunsch weckte zu rennen und zu knien. Sein Geruch war mehr als berauschend in seiner maskulinen Schärfe und fügte noch eine weitere Facette zu Elliots Versagen hinzu.

„Ich mag ja Mercier-Brut sein, aber wenigstens kenne ich meine Blutlinie. Wer bist du, du bemalter Straßenköter?“, fauchte der Biker.

Elliot war froh, dass er so viel von der billigen weißen Farbe aufgetragen hatte, denn er konnte spüren, wie sein Gesicht erschlaffte, als das Messer aus den Worten des Bikers sich in seinen Eingeweiden umdrehte. „Du weißt, wer ich bin. Du siehst dir meine Videos an.“ Es klang schwächer, als es Elliot gefiel. Er machte einen Schritt zurück und musterte den Mann vor sich noch einmal von Kopf bis Fuß. Seit wann interessierten Biker sich für Genealogie? Das musste die bizarrste Begegnung sein, die Elliot je gehabt hatte und er hatte schon ein paar wirklich seltsame Menschen kennengelernt. Er konnte seine Augen nicht vom Gesicht des Mannes abwenden. Sogar das Grab war vergessen.

Der Biker grinste. „Ich schaue mir jedes einzelne deiner Videos an, Möchtegern-Count, und ich werde all deine Fantasien mit wahren Fakten zerschlagen!“

Etwas in Elliots Verstand machte klick, auch wenn es haarsträubend schien. Könnte es sein, dass ein Mann wie dieser hier…? „Du bist Tr.Knight.“ Elliots Online-Nemesis, der immer gemeine Kommentare schrieb, immer darüber stritt, wer Laurent Mercier war, was William getan hatte, immer bereit eine obskure Quelle zu zitieren, die Elliot wütend machte und dazu brachte, Kommentare zu löschen. Er stand direkt vor ihm, gut aussehend in Jeans und Leder und mit einer Waffe irgendwo an seinem Körper.

 

Coming soon.

 

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