Sid. Schlagzeuger der Underdogs. Sehnt sich heimlich nach Schmerz und Unterwerfung.
Asher. Alias Stan. Stalker. Ist mehr, als er scheint.
Es ist schwer, unterwegs auf Tournee gute Sexpartner zu finden. Sid will Schmerz, Erniedrigung und die Art von Sex, die von One-Night-Stands nicht so leicht zu kriegen ist. Daher hat er fürs erste aufgegeben. Wenn er seinen Spaß haben will, begnügt er sich mit einem Online-Dom und konzentriert sich stattdessen auf seine Band. Die Underdogs werden zunehmend populärer, aber es gibt einen Fan, der Sid schon gefolgt ist, als er noch gar kein Bandmitglied war, und der regt Sid tierisch auf! Reicher, verwöhnter Hipster-Schnösel auf der Suche nach dem Bad-Boy-Erlebnis. Wenn er wüsste, worauf Sid wirklich steht, würde er die Flucht ergreifen.
Asher ist davon überzeugt, dass Sid der Richtige für ihn ist, seine wahre Liebe, sein Endziel. Vor Jahren hat Asher seine Unschuld an Sid verloren, und von diesem Moment an wusste er, dass sie füreinander bestimmt sind. Es gab diesen Funken zwischen ihnen, diese aufrichtige Verbundenheit, die niemand vortäuschen kann. Die Mitglieder von Sids Band nennen ihn einen Stalker, aber er will nichts weiter, als Sid seine Liebe anzubieten. Als Sid schließlich damit rausrückt, was er will, ist Asher mehr als bereit, es auf Sid loszulassen.
Doch Sid hat schlechte Erfahrungen damit gemacht, sich als schwul und devot zu outen. Beim letzten Mal hat seine frühere Band ihn rausgeschmissen und viele Türen wurden ihm vor der Nase zugeknallt.
Asher würde am liebsten der ganzen Welt verkünden, dass er mit Sid zusammen ist. Das Problem ist, dass Sid die Beziehung lieber bei „Schmerz mit gewissen Vorzügen“ belassen möchte.
Themen: Rockbands, alternativer Lebensstil, Tattoos, BDSM, Bindungen, Familienprobleme, Coming-Out, Leben auf Tournee, aus Sex und Freundschaft wird mehr, erste Liebe, Stalking, Fanboy
Genre: Zeitgenössische M/M Rocker Romanze
Heat Level: glühend heiß, explizite BDSM-Szenen
Länge: ~90000 Wörter (Kann als eigenständiger Roman gelesen werden, Happy-End)
Das Konzert endete mit einer grellen Explosion von Funken, die von oben auf sie herabregneten wie glitzerndes Konfetti. Schweißnass und während sein Herz immer noch im Rhythmus des letzten Songs pochte, konnte Sid lächeln, wie er es sich sonst nie erlaubte – breit und für alle sichtbar. Auf der Bühne war er in seinem Element. Weder Zukunft noch Vergangenheit waren von Bedeutung, wenn er seine wilde Energie auf das Schlagzeug losließ, die Songs spielte, die er so gut kannte. Wie ein „Ewig grüßt das Murmeltier“, aber auf die beste Art, als wäre jedes Konzert eine Blase außerhalb von Raum und Zeit.
So gleich und doch immer wieder anders.
An diesem Konzert war auf die eine oder andere Weise sowieso alles anders. Nachdem er sich jahrelang tagsüber mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen und abends gespielt hatte, nachdem er monatelang ein bescheidenes Auskommen mit kleineren Gigs erzielt hatte, trat er jetzt plötzlich bei einem der größten Musikfestivals vor mehreren tausend Leuten auf. Das Boomfest war ihre größte Bühne, mit den größten Lautsprechern, und die Veranstalter hatten sogar angeboten, die Show mit Special Effects anzureichern. Es war unglaublich. Ausnahmsweise mal hatte Sid den Geschmack des Erfolgs auf der Zunge.
Ihm war nach Lachen zumute, nach Lächeln und sogar danach, dem Publikum die Hände zu schütteln. Sein zynisches Ich zog sich in die Schatten zurück und ließ Sid die Freiheit, sich an der Beachtung der Menge zu berauschen, die alles weit übertraf, was er noch vor wenigen Monaten als ziemlich groß bezeichnet hätte. Er war angekommen, und alle, die ihm Hindernisse in den Weg gelegt hatten, die nicht an ihn geglaubt oder ihn nicht für würdig gehalten hatten, Erfolg zu haben – sie alle konnten ihn mal, denn hier war er und trat bei einem der größten Festivals des Landes auf. Und die Leute fanden es toll, verdammt nochmal.
Selbst Dusk, ihr Bandleader brauchte seine Freude nicht vorzutäuschen. Unter dem endlosen Applaus und Jubel der Menge beugte er sich über seine Gitarre und spielte ein schnelles Solo, dass seine lange Wallemähne nur so über seinen Rücken floss.
Als Herz und Seele der Underdogs hatte Dusk allen mit seiner Trübseligkeit und seinem Gequengel die Arbeit vermiest. Daher war es eine Erleichterung, dass er sich mit seinem Lebensgefährten Lolli versöhnt hatte und jetzt wieder der Vulkan an Energie war, in den sich ihre ältesten Fans verliebt hatten. Die Beziehung zwischen Dusk und Lolli war zu einem Social-Media-Phänomen geworden, das die Band ins Rampenlicht katapultiert hatte. Aber Sid würde den Erfolg nehmen, wie auch immer er kam. Schließlich, auch wenn Sid das nur mit einem Messer an der Kehle zugeben würde, mochte er Lolli, dieses pinkhaarige Bündel Albernheit, eigentlich ganz gern. Er sah immer Möglichkeiten, wenn Sid nur Skepsis zustande brachte.
Mage, Bassist und Manager der Extraklasse, drehte sich zu Sid um, ein wildes Grinsen im Gesicht, das geradezu raubtierhaft wirkte. Vor allem, da sich seine langen Dreadlocks teilweise aus dem Knoten gelöst hatten, zu dem er sie vor dem Auftritt gebunden hatte. Er nickte Sid zu und bedeutete ihm, aufzustehen.
Erst da spürte Sid wirklich die Last der Aufmerksamkeit, die auf ihm ruhte. Hinter seinem Schlagzeug fühlte er sich geborgen, sicher im Hintergrund, von wo aus er die anderen Bandmitgliedern mit der rhythmischen Struktur versorgte, die es ihnen erlaubte, im Scheinwerferlicht zu glänzen. Als er aufstand, hatte er viel zu weiche Knie, aber Sid Maron zeigte keine Furcht – niemals – und so trat er zu seinen Freunden an den Bühnenrand, wo verschwommene Gesichter Individualität gewannen und Worte, die von unten her geschrien wurden, weniger wie Lärm klangen und mehr nach Underdogs, wieder und wieder skandiert.
Sein Herz pochte und zog sich tief in Sids Brust zusammen, aber er lächelte, als Mage ihn heranzog. Für einen Moment fühlte er sich nicht nur wie der Drummer einer angesagten neuen Band. Er war mehr als das. Er war ein Teil von etwas. Teil einer Bewegung. Er konnte vielleicht in die Geschichte eingehen als Mitglied einer Band, die sich beim Publikum etabliert hatte – nicht obwohl, sondern gerade weil einige ihrer Mitglieder schwul waren. Doch im Moment glänzte seine nackte Brust vor Schweiß, und sein Hirn war leer vor lauter Schock darüber, aus winzigen Clubs in ein Open-Air-Festival mit Tausenden von Zuschauern katapultiert worden zu sein.
All das Blut, der Schweiß, die Tränen, die er über die Jahre vergossen hatte – das war es wert.
Er wünschte, Dusks Bruder Dawn, ihr viertes, inoffizielles Mitglied, wäre nicht so schüchtern und könnte jetzt mit ihnen am Bühnenrand stehen, endlich Anerkennung ernten für die großartigen Songs, die er für die Underdogs schrieb. Doch als Sid einen Blick in Richtung der schwarzen Seitenverkleidung der Bühne warf, sah er Dawn dort in den Schatten stehen, nur wenige Zentimeter außerhalb des Rampenlichts. Seine normalerweise blassen Wangen hatten jetzt die Farbe von Himbeersaft, sein schwarzes Haar wallte unter der Baseball-Kappe hervor, die er kaum jemals abnahm, und er lächelte – nicht nur mit den Lippen. Seine ganze entspannte Körperhaltung drückte Erleichterung und Freude aus.
So albern Sid auch die skurrilen Namen fand, die Dusks und Dawns Hippie-Eltern ihren Söhnen gegeben hatten, sie beschrieben beide Männer letztendlich recht gut. Dusk war der König des Nachtlebens, immer für eine Party zu haben, Dawn – ein hübscher Sonnenstrahl, der nur schüchtern hinter dem Horizont hervorspähte.
Sid grinste wieder ins Publikum, und als Dusk leichthin sein Plektrum in die erste Reihe warf, folgte Sid seinem Beispiel und warf seine Stöcke in Richtung der ausgestreckten Hände. Aber es war keine Zeit mehr, noch länger wie Pfauen auf der Bühne herumzustolzieren. Mage führte sie diskret aus dem Rampenlicht. Zweifellos hatte er ganz im Gegensatz zu Sid und Dusk den Überblick über die Zeit behalten.
Die nächste Band brauchte den Platz, und Sid hatte nichts dagegen, sich auszuruhen. Das hatte er sich verdient nach dem Sturm, der dieser kurze Auftritt gewesen war. Als er den belebten Backstage-Bereich betrat und zusah, wie Mage und Dusk Dawn in eine Sechstklässer-würdige Gruppenumarmung zogen, spürte Sid allmählich ein Ziehen in den Schultern und er lehnte sich an einen der Lautsprecher, während Adrenalin von ihm abfloss.
Mit nacktem Oberkörper, verschwitzt und mit Lungen, die nach mehr Luft verlangten, hatte er nicht das Geringste gegen die paar hungrigen Blicke, die er abbekam. Dawn gab ihm eine Flasche kaltes Wasser mit einem Schuss Komplimente zu seinem Auftritt. Er war wirklich ein netter Kerl, auch wenn Sid ihn gern wegen seiner Unschuld aufzog.
Heute zählte nur eins: ihr triumphaler Aufstieg ins Licht der Öffentlichkeit.
Er steckte sich eine Zigarette in den Mund, aber bevor er sie sich anzünden konnte, bot ihm jemand Feuer an. Sid runzelte die Stirn, als er in die viel zu vertrauten braunen Augen schaute, die so aufdringlich waren wie die dunklen nachwachsenden Haarstoppeln an den rasierten Seiten von Ashers Kopf und sein ebenso dunkler Bartschatten.
Er trug Chinos, eine Designer-Lederjacke, und sein Haar – silbern gefärbt – war zu einem Knoten gebunden. Man hätte ihn sehr leicht für einen der schnöseligen Hipster-Typen halten können, die häufig alternative Rockfestivals besuchen, aber dafür kannte Sid den Mistkerl viel zu gut. Die unerwartete Nähe brachte Sid dazu, die rauchige Luft einzuatmen und in das harmonisch gutaussehende Gesicht hinter der Flamme zu starren. Ashers braune Augen hielten ihn fest, als würde er alle tief in Sids Herz verborgenen Geheimnisse kennen, als wüsste er, dass Sid müde war oder dass er bis kurz vor ihrem Auftritt fürchterliches Lampenfieber gehabt hatte.
Asher, alias Stan, guckte immer so – süffisant lächelnd, ganz egal, welche Beleidigungen Sid ihm an den Kopf warf. Lungerte immer irgendwo in der Nähe rum, jederzeit bereit, Sid mit seiner breiten Brust und seinen starken Armen auf die Pelle zu rücken. Nicht, dass Sid ihm je erlaubte, ihn anzufassen, aber es war schon allzu oft fast so weit gekommen.
Und dann war da dieses eine Mal, von dem sie nie sprachen. Der One-Night-Stand, der zu einem Weekend-Stand geworden war und mit dem dieser ganze Irrsinn angefangen hatte. Auch bekannt als Sids Größter Fehler.
Sid hätte Asher gern gefragt, was zum Teufel er im Backstage-Bereich zu suchen hatte, aber der Anblick des Presseausweises an einem Band auf seiner Brust strich diese Frage aus Sids Repertoire.
Also ließ er sich Zeit und nahm einen weiteren tiefen Zug, nur um Asher den Rauch in sein Milchgesicht zu blasen.
Ungerührt wedelte Asher den Rauch beiseite und kam Sid so nahe, dass er ihn küssen gekonnt hätte, wenn er gewollt hätte. Seine Augen schimmerten wie Topase in seiner Modelvisage, und seine Zähne – so perfekt, dass jedes Zahntechnik-Labor stolz gewesen wäre, ihn als Sprecher zu haben – glänzten wie die eines Raubtiers. Wie jemand, der so gut aussah und so gute Beziehungen hatte, ausgerechnet von einer Vogelscheuche wie Sid besessen sein konnte, blieb nur zu vermuten. Großer Tattoo-Fan? Vielleicht – Sid hatte jede Menge davon. Vielleicht wollte er nur das Bad-Boy-Erlebnis wiederholen, das Sid ihm beim letzten Mal verschafft hatte. Aber ganz egal, wie sehr Sid sich bemühte, den unerwünschten Fan loszuwerden, in den letzten paar Jahren hatte er es nicht geschafft, seinen Standpunkt deutlich zu machen. Ganz egal, wie respektlos er war, Asher fand immer einen Weg, das alles für sich so hinzudrehen, dass er mit einem Lächeln wiederkommen konnte, als wäre nichts geschehen.
„Sid, du warst fantastisch. Du hast mit einer solchen Intensität gespielt. Ich fand dich als Musiker auch vorher schon klasse, aber das eben? Wow“, sagte Asher so schnell, dass er sich anhörte, als hätte jemand bei ihm auf den Vorspulknopf gedrückt. Feine Härchen kräuselten sich um seine ordentliche Frisur, als er sich vorbeugte und – Sid konnte die Unverfrorenheit kaum fassen – mit den Fingern über Sids nackte Brust fuhr, wo sie eine Spur aus unerwünschter Hitze hinterließen. Asher wagte es sogar, sie auf dem Schlüssel ruhen zu lassen, den Sid als Schmuck um den Hals trug. „Verdammt… ich will dir nur zeigen, wie sehr ich deine Kunst bewundere.“
Wollte Sid Fans? Ja klar. Unbedingt sogar. Aber Asher wollte offensichtlich mehr als das, und das hatte er mindestens genauso oft ausdrücklich klargemacht, wie Sid klargestellt hatte, dass zwischen ihnen nie wieder was laufen würde.
„Was soll der Scheiß? Was hab‘ ich dir über Anfassen gesagt?“, blaffte Sid und packte Ashers Handgelenk. Er war ein bisschen verwirrt über das alles. Jeder andere Musiker hätte es toll gefunden, einen heißen Fan zu haben, der den Boden unter seinen Füßen verehrte, der auf Kommando die Beine breit machte, verführt von der Aura des Rockstars, aber Sid kam sich vor, als wäre er allergisch gegen diese Art von Bewunderung. In Wirklichkeit nervten Stans Bestrebungen ihn so sehr, dass er kaum seine Aggression im Zaum halten konnte, um eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Ein Verehrer, der auf Verlangen mit Freuden an Sids Zehen lutschen würde, war das letzte, was er wollte. Seine Gelüste waren sehr viel spezieller, und ein Typ wie Asher würde die nie befriedigen können.
„Du triffst dich kaum jemals mit anderen Leuten. Ich bin nur hilfsbereit“, sagte Asher und zeigte grinsend sein Filmstargebiss. „Komm schon, Sid, lass mich dir ein Bier spendieren. Um der alten Zeiten willen.“
Sid schüttelte den Kopf und beruhigte sich mit mehr Rauch. Wenigstens waren sie an einem öffentlichen Ort, also würde Asher es nicht riskieren, allzu handgreiflich zu werden.
„Damit du mir heimlich was in den Drink tun kannst, du Psycho?“ Er drückte gegen Ashers Brust, als er merkte, dass der Mistkerl klammheimlich näher gerückt war. Es gab einen Grund, warum der Typ den Spitznamen „Stan“ trug, und Sid würde sich nicht unter Drogen setzen und kidnappen lassen. Nichts Aufrichtiges verbarg sich hinter der Fassade eines harmlosen reichen Bengels in modischen und doch irgendwie ausgefallenen Klamotten.
Sid traute ihm nicht, obwohl – und vielleicht gerade weil – Asher sich nie über die ständigen Zurückweisungen zu ärgern schien, immer ein sanftes Lächeln bewahrte, ganz gleich mit welchen Beleidigungen Sid ihn überschüttete. Er ließ einfach kein Nein als Antwort gelten.
Sie waren gleich groß, aber im Vergleich zu Sids magerer Figur war Asher kräftig gebaut, so als würde er jeden Tag Gewichte stemmen und Gymnastik trainieren. Sid wollte nicht mit ihm alleine sein, falls Asher schließlich doch ausrastete.
Mages Hand schoss mitten durch den zu knappen Abstand zwischen ihnen und packte Ashers Hand. „Hey, Stan, könnten wir mal über die neueste Social-Media-Kampagne reden, die du gemacht hast? Ich habe das mit Dawn durchgesprochen, und wir bräuchten glaube ich mal deine Hilfe“, sagte er laut genug, um alles gleich sehr viel weniger vertraulich zu machen.
Mit seinen hüftlangen Dreadlocks, den Tattoos und den silbrigen Piercings, die auf seiner braunen Haut schimmerten, sah Mage auch nicht viel professioneller aus als Sid mit seinem roten Irokesenschnitt und den Tätowierungen. Aber er wusste die Situation auf eine Art unter Kontrolle zu bringen, die er wohl auf der renommierten Privatschule gelernt haben musste, die er besucht hatte, bevor er gegen seine Eltern rebelliert hatte und einer Band beigetreten war.
Asher blinzelte, und das komische Grinsen verschwand von seinem Gesicht, als hätte Mages Annäherung ihn aus einem erotischen Traum gerissen. Das war Sids Stichwort zum Weglaufen.
Die anderen Bandmitglieder wussten sehr wohl, dass Sid seinen ältesten Fan/Stalker für eine Landplage hielt, aber das wurde generell als großer Witz behandelt. Denn was hätte Sid schon tun sollen? Zugeben, dass er sich unwohl und bedroht fühlte? Niemals. Sid Maron war ein harter Kerl, ein jähzorniger Hitzkopf, der bereit war, sich bei Kneipenschlägereien mit doppelt so großen Typen anzulegen. Er hatte keine Angst vor einem Fan, der ihm an die Wäsche wollte, ganz egal wie hartnäckig er das versuchte. Oder jedenfalls wollte er, dass die Leute das von ihm dachten. Die ganzen Totenschädel, das Höllenfeuer und die apokalyptischen Reiter, die er sich in die Haut stechen lassen hatte, waren dazu da, genau das unmissverständlich klarzumachen.
Und doch war er sehr dankbar, dass Mage sich immer unaufgefordert zwischen ihn und Asher zu stellen versuchte. Ausnahmsweise hatte die Band einen guten Grund, Asher gegenüber höflich zu bleiben. Man hätte den Mistkerl zwar leicht als noch so ein verzogenes Bürschchen abtun können, aber er hatte eine echte Medienpräsenz – durch seine Klatsch-Website, The Q-Detective, und weil er Artikel für ein Musikmagazin schrieb – und die konnte sich für die Band als unschätzbar wertvoll erweisen. Es war in erster Linie Asher gewesen, der sie ins Rampenlicht gebracht hatte. Er hatte ein Foto von Dusk und Lolli veröffentlicht und damit eine Lawine des Interesses ausgelöst.
Dawn näherte sich ebenfalls. Er umklammerte die Wasserflasche in seinen Händen, als wäre sie seine Rettungsleine in der Masse von Fremden. Immerhin war Dawn nach den ständigen Zusammenstößen mit Asher in den vier Jahren, seit die Underdogs zusammen spielten, imstande, hin und wieder mit dem Mann zu reden.
„J-ja“, stammelte Dawn, ohne den Blick zu heben. „Jetzt, wo Dusk und Lolli wieder zusammen sind, müssen wir einen neuen… Marketing-Plan aufstellen?“ Seine Stimme wurde zum Ende des Satzes hin allzu leise, aber Sid wusste es trotzdem zu schätzen, dass sie als Team zusammenarbeiteten, um ihm Asher vom Hals zu schaffen. Es war nicht zu leugnen, dass Asher beim Aufbau ihres momentanen kommerziellen Erfolgs seine Hand im Spiel gehabt hatte. Und das war noch so eine bittere Pille, die Sid schlucken musste.
Sid nickte rasch und klopfte Asher auf die Schulter, nur um zu zeigen, dass er tatsächlich keine Angst vor dem Wichser hatte. „Tolle Sache. Ich lass’ euch dann mal machen. Ich brauch‘ erstmal ein paar Drinks, um mich nach den Auftritt abzukühlen.“
Er marschierte davon, ohne auf eine Antwort zu warten und ohne sich umzublicken, obwohl Ashers Blick Löcher in seinen nackten Rücken brannte. Na also. Asher konnte ihn beobachten, aber nicht anfassen.
Er stürmte an Dusk vorbei, der bereits von Presseleuten umringt war, und tauchte in der Menge unter, wobei er sich ausnahmsweise einmal wünschte, sein Irokesenkamm wäre nicht so hoch. Er kam sich vor wie ein kleiner Hai, verfolgt von Jägern mit Harpunen und wegen der Rückenflosse, die aus der glatten Oberfläche des Ozeans herausragte, so leicht zu entdecken.
Seine Sinne waren überlastet, und seine Haut fühlte sich zu heiß an, jetzt, wo der Schweiß getrocknet war.
Die Tatsache, dass er sich wegen Asher so fühlte, ließ den Zorn in ihm überkochen, und sobald er in einen Korridor entschlüpft war, hieb er wieder und wieder mit der Faust gegen die leichte Gipskarton-Wand. Konnte er denn nicht mal am Abend ihres großen Durchbruchs in Ruhe was trinken gehen?
„Hören Sie auf, hier alles kaputtzuschlagen!“, rief eine Frau mit einem roten Band um den Hals von weitem, was Sid dazu veranlasste, in einem anderen Korridor und damit aus ihrem Blickfeld zu verschwinden. Er ging schneller, an einigen Leuten vorbei, bis der Gang ihn aus dem Labyrinth drinnen in eine Gasse zwischen weiteren großen Zelten ausspuckte, aus denen Musik von einer der drei Bühnen des Festivals erschallte.
Wann war es dunkel geworden? Fernab vom Scheinwerferlicht war der Himmel verhangen, obwohl heute ansonsten so ein schöner Tag war. Sid starrte die Autos an und ballte die Fäuste, als ihm klar wurde, dass er sich von Asher von der Bühne an diesen traurigen, einsamen Ort hatte jagen lassen, wo er nicht mal ein Bier kriegen konnte. Aber wenn er in den Backstage-Bereich zurückkehrte, würde er zwangsläufig wieder diesem Psycho mit seinem Dackelblick in die Arme laufen. Sid hasste die unterwürfige, selige Art, wie Asher ihn anschaute. In seinen Träumen stach er ihm manchmal die Augen aus, womit sein Problem ein für alle Mal erledigt war. Zu schade, dass er das im wahren Leben unmöglich tun konnte.
Mit seiner sklavischen Ergebenheit verkörperte Asher alles, was Sid bei einem Partner nicht wollte, und daher kam er für Sid auf keinen Fall in Frage, nicht mal wenn er unterwegs so geil war, dass ihm die Eier wehtaten. Er hatte eine Anlaufstelle, wenn er rastlos wurde, aber dafür musste er weiter von anderen Leuten weg sein. Auf seinem Zickzackkurs durch das Meer aus Zelten blieb er ein paarmal wegen Autogrammen oder Fotos stehen, was ihm bessere Laune verschaffte, aber sein Ziel war der abgelegene Künstler- und Personalparkplatz. Dort setzte er sich im Dunkeln auf die Motorhaube irgendeines Autos und nahm sein Smartphone zur Hand.
Seine Haut prickelte vor einer Mischung aus Abscheu und Verlangen, was eine Art von Rastlosigkeit zur Folge hatte, die sich nur auf eine Weise lindern ließ.
Die Band, die nach ihnen auftrat, war nicht besonders toll, aber er war dankbar für das bisschen Lärm, als er sich langsam zurücklehnte, bis sein Kopf auf der Windschutzscheibe ruhte.
[Hey, bist du da, Master?] schrieb er eine Textnachricht an Executioner, wobei er nervös mit den Fingern auf dem Seitenrand des Handys herumtrommelte. Er musste wegdriften von der Erinnerung an Ashers eindringliche braune Augen. Seine Zigarette hatte er verloren, ohne es überhaupt zu bemerken, aber jetzt vermisste er den Rauch.
Er zitterte am ganzen Körper, als eine Antwort neben dem Profilfoto seines Masters erschien. Auf dem Bild trug er eine schwarze Latexmaske, und die Tatsache, dass sie so ausdruckslos war, verschaffte Sid immer einen Schauer der Erregung.
[Du sprichst mich ungebeten an, Sklave? Was glaubst du eigentlich, wer du bist?]
Selbst um ihm online antworten zu können, musste Sid erstmal tief Luft holen. Sich diesen Mann mit der Maske in seiner Folterkammer vorzustellen, mit all den Werkzeugen, die Schmerzen verursachen konnten, brachte Sids Blut in Wallung. Im wirklichen Leben hatten sie sich noch nie getroffen, aber das war fürs Erste auch besser so. Sicherer.
[Es tut mir wirklich leid, Master. Aber ich brauche heute dein Können. Ich brauche alle Grausamkeit, die du geben kannst.]
[Nichtsnutzige Schlampe. Was ist es denn diesmal? Sind die blauen Flecke schon wieder weg?] fragte Executioner, womit er sich auf ihr letztes Gespräch bezog, aus dem eine ausgiebige Spielsession mit einer ganzen Packung Wäscheklammern, über Sids Körper verteilt, resultiert hatte. Wenn doch nur der Executioner da gewesen wäre, um den Schmerz zu verursachen. Stattdessen hatte Sid ihn sich selbst zufügen müssen.
[So ist es, Master. Ich brauche mehr. Ich will mich für dich bücken, und du wirst sehen, wieviel ich wirklich wegstecken kann. Ich will, dass du mich grün und blau machst.] Sids Atem stockte, aber die wachsende Erregung in seinem Blutstrom war die Befreiung, die er brauchte.
[Nein. Du hast meinen Schwanz nicht verdient. Du bist süchtig nach Aufmerksamkeit und redest immer zuviel, ohne auf Erlaubnis zu warten] Executioner antwortete mit der Grausamkeit, nach der Sid sich sehnte. Der Dom hatte oft keine Zeit für ihn, und ihre sexuellen Vorlieben deckten sich auch nicht hundertprozentig, aber er war das Beste, was Sid kriegen konnte, um sich Erleichterung zu verschaffen.
[Es tut mir leid, Master. Ich unterwerfe mich deiner Bestrafung. Ich werde jede Art von Züchtigung mit offenen Armen entgegen nehmen.] Oh, wie sehr Sid eine echte Züchtigung mit dem Rohrstock vermisste. Aber das hier würde vorläufig genügen müssen. Er war auf Tournee, verdammt nochmal. Wie sonst sollte er jemanden finden, der kein Psycho war?
Ein Foto erschien auf dem Display, gefolgt von einer Serie von Worten. Sid wimmerte richtig, als er Executioners steifen Penis auf dem Bildschirm sah.
[Das hier kriegst du nicht. Du kriegst erst dann was in den Arsch gesteckt, wenn du deine Bestrafung absolviert hast. Nimm ein Messer und mache sechs Schnitte in deine Flanke, unterhalb der Rippen. Zeig mir die Bilder, Sklave.]
Sid schluckte, da er sich fühlte, als käme die verrückte Welt um ihn herum gerade knirschend zum Stehen. Die Musik verklang, der Geruch nach verschüttetem Bier verflog, und die Dunkelheit auf dem Parkplatz wurde undurchdringlicher, wodurch das Display seines Handys zum Zentrum seines Universums wurde.
Sollte er?
Er malte sich das Blut aus, das über seine Haut rann, den Schmerz, den die Schnitte verursachen würden. Eine riskante Sache. Aber andererseits hätte er alles unter Kontrolle. Nur er und die Klinge. Er würde sich keine Gedanken machen müssen, ob Executioner ein Psychokiller war. Hatte er nicht genau deswegen reale Beziehungen vorläufig aufgegeben?
Eine Hand drückte seinen Oberschenkel. Sid schrie auf und ließ von Schreck sein Handy fallen. Eine halbe Sekunde lang bildete er sich ein, dass das Executioner war, der aus dem Gerät heraus nach ihm griff, aber nein.
Es war Asher mit seinem preisverdächtigen Lächeln und der lächerlichen Frisur.
„Da bist du ja. Ich hab‘ ewig gebraucht, um dich zu finden“, sagte er und bot Sid eine Dose Pabst an.
„Vielleicht deshalb, weil du mich gar nicht finden solltest?“ Sid legte Asher eine Hand auf die Brust und schubste ihn weg. Er war ein in die Enge getriebenes, verwundetes Tier, und er schlug um sich, wenn er das Gefühl hatte, in der Falle zu sitzen.
Asher verdrehte die Augen. „Ach, komm schon! Wenn du für einen Moment aus der Öffentlichkeit verschwinden willst, könnten wir doch in meinem Auto was trinken.“
Sid ignorierte ihn und bückte sich nach seinem Handy, um sich wenigstens bei Executioner zu entschuldigen. Aber das Display war zersplittert und zeigte nur ein schwaches, flackerndes Leuchten. „Oh nein! Verfickte Scheiße!“ Er drehte sich zu Asher um und schubste ihn erneut. „Es reicht! Jetzt reicht’s mir endgültig! Du kannst mich nie soweit mürbe machen, dass wir nochmal Sex miteinander haben, weil wir nämlich nie zusammen passen werden, Asher! Du kannst mir nie geben, was ich will, also verpiss dich.“
Etwas blitzte in Ashers wachen braunen Augen auf, und er trat einen halben Schritt näher, drängte Sid gegen die Motorhaube des Autos, während die Musik jenseits des Backstage-Bereichs in einen hypnotischen Refrain verfiel. „Was willst du?“
Sid drückte Asher einen Finger in den Solar-Plexus, um ihn auf Abstand zu halten, und behielt den Blickkontakt unnachgiebig bei. Das Maß war voll. Höchste Zeit, seinen süßen, aber durchgeknallten Fanboy das Fürchten zu lehren. „Ich will leiden, Ash. Ich will Schmerz, Handschellen, Knebel und Elektroschocks. Ich will mit Ruten geschlagen werden und fühlen, wie meine Nippel wieder und wieder durchstochen werden. Ich will beschimpft und so hart gefickt werden, dass mir die Tränen kommen. Verstehst du jetzt endlich?“ Es war ihm völlig egal, dass seine Stimme immer lauter wurde. „Unser Sex war… niedlich. Nehme ich an. Und ich freue mich, dass er dir so gut gefallen hat, dass du nach all den Jahren jetzt hier stehst, aber ich bin nicht auf der Suche nach einem Schoßhund. Wir werden nie gut zusammenpassen. Verstanden? Such dir gefälligst einen anderen Schwanz zum Lutschen und lass mich in Ruhe!“
Asher sog vernehmlich den Atem ein und starrte Sid wie gebannt in die Augen, als wollte er ihn allein mit seinem Blick in Brand setzen. Eine leichte Brise strich über ihre Gesichter. Doch statt zurückzuweichen und sich davonzumachen, wie Sid es von ihm erwartete – jetzt, wo er wusste, was Sid für ein Freak war – packte Asher abrupt sein Handgelenk und riss es hoch. Sid blieb vor Schreck die Luft weg, als Asher seine beiden Hände verdrehte und ihn zwang, sich wieder auf die Motorhaube zu legen, sich über ihn beugte und ihn mit seinem Gewicht niederdrückte.
„Schmerz? Etwa so?“
Sid erstarrte, völlig sprachlos. Immer noch aufgewühlt nach dieser kurzen Unterhaltung mit Executioner konnte er sein Hirn nicht dazu kriegen, richtig zu funktionieren. Asher hatte sich noch nie so benommen. Noch nie. Er war aufdringlich gewesen, darauf erpicht, mit Sid zusammen zu sein, aber er hatte immer versucht, Sid gefällig zu sein und sich bei ihm beliebt zu machen, ganz egal, wie unangebracht das war, was er tat .
Nur dass unter ihm zu liegen, Sid erst klar machte, wie sehr Asher in den Jahren seit ihrer flüchtigen Affäre gewachsen war. Er war nicht mehr der Teenager, den Sid vor Jahren aus Mitleid gefickt hatte. Der gewohnte, instinktive Drang, von Asher Abstand zu halten, geriet bei diesem Einstellungswandel ganz durcheinander.
„Ich… äh… hör auf. Das hier ist nicht dein Ding.“ Oder? Wenn überhaupt, dann hatte Asher ihn immer mit Liebe ersticken wollen, aber nicht, indem er ihn wund fickte.
Asher atmete laut durch den Mund und leckte sich die Lippen, hielt Sid mit seinem Körpergewicht gegen die Motorhaube gedrückt, als er sich vorbeugte. „Du weißt nicht, was mein Ding ist.“
Sid wollte nicht mal blinzeln, und ausnahmsweise wollte er Asher weder schleunigst wegstoßen, noch ihm sagen, dass er aufhören sollte. Er konnte nicht behaupten, den Mann zu kennen, der da auf ihm lag. Der Mann, der ihm das Handgelenk verdrehte, bis er aufheulte, war nicht der höfliche, freundliche Typ, der Sid nachrannte wie ein Hündchen. Vielleicht war er Ashers böser Zwillingsbruder oder sowas, denn Asher hatte nie gewagt, Sid zu irgendwas zu drängen. Geschweige denn, ihm wehzutun. Und diese neue dominante Energie wirkte jetzt wie ein Schock, der Sid vor Verwirrung sprachlos machte.
Sids Handgelenke taten weh, die Zierleiste auf der Motorhaube grub sich in seinen mageren Rücken, und Ashers Duft – frisch und zitrusartig – überwältigte seine Sinne, kurz bevor weiche Lippen seinen Mund berührten. Warum ließ Sid Asher das tun? War er wirklich so ausgehungert nach einem dominanten Mann? Wahrscheinlich. Das quälende Verlangen in ihm war ständig gegenwärtig, und auf Tournee einen zuverlässigen Partner zu finden – jemanden, der ihre gemeinsamen sexuellen Interessen geheim halten würde, obwohl Sid im Licht der Öffentlichkeit stand – war ein Alptraum.
Die Wellen von Schmerz von seinem verdrehten Arm vermischten sich mit der Hitze von Ashers hungrigem Kuss zu einer einzigen Empfindung, und Sid war sich nicht mal mehr sicher, mit wem er es zu tun hatte. Das hier war Irrsinn.
Asher streckte sich auf ihm aus, und ihre Körper trafen aufeinander, während der bewusstseinsverändernde Kuss weiter ging, immer leidenschaftlicher und aggressiver wurde. Ashers Erektion bohrte sich in Sids Unterleib, doch nicht mal das reichte, um ihn aus seiner Benommenheit zu reißen. Nein, erst das Erwachen seines eigenen Körpers sagte Sid, dass es höchste Zeit war, diesen abgefuckten Blödsinn hier zu beenden. Er hatte Asher abschrecken wollen, nicht ermutigen.
Sid fand die innere Kraft, sich loszuwinden, und er wäre fast hingefallen, als er von der Motorhaube rollte. Zur Sicherheit ging er noch etwas weiter auf Abstand, da er Asher jetzt in einem ganz anderen Licht sah. Selbst Ashers Körperhaltung schien sich verändert zu haben.
„Das ist… Du hast ja keine Ahnung. Das hier ist sowas von daneben. Was sollte das überhaupt?“ Und doch pochte die zwingende Kraft von Ashers Kuss immer noch auf Sids Lippen, und der Geschmack – voll und maskulin – erinnerte nicht im Entferntesten mehr an den Jungen, dem Sid vor sieben Jahren die Unschuld genommen hatte.
Er trat den Rückzug an, wich in Richtung Backstage- –Bereich zurück, den Blick weiterhin auf Ashers hochgewachsene Gestalt geheftet, auf seine kräftigen Schultern und die sehnigen Hände, die ihn mit so viel Geschick still gehalten hatten. Unerwartetem Geschick.
„Du kannst mir doch nicht etwa weismachen wollen, dass das hier plötzlich dein Ding ist? Es passt nicht zu dir.“ Sid verschränkte die Arme vor der Brust, konnte aber nicht aufhören, Asher aus einer neuen Perspektive zu beurteilen. Was, wenn es tatsächlich Ashers Ding war? Was, wenn Asher ihm geben konnte, wonach er sich so verzweifelt sehnte? Und Sid würde sich nicht mal dafür anstrengen müssen, da Asher hier direkt vor ihm stand und nur darauf brannte, über ihn herzufallen.
Asher kam lässig auf ihn zu, leichtfüßig wie eine sprungbereite Katze. „Was passt denn zu mir? Es ist ja nicht so, als ob du dir je die Zeit genommen hättest, mich kennenzulernen. Ich kann dich fesseln, wenn du willst. Und ich kann dich übers Knie legen und dir den Hintern versohlen, bis er feuerrot ist. Versuch’s doch, du Schlampe.“
Schon allein zu hören, wie ein attraktiver Mann sowas im echten Leben zu ihm sagte – selbst wenn dieser Mann ausgerechnet Asher war – ließ das Blut schneller durch Sids Adern strömen. Erschrocken und überwältigt tat er das, was er am allerbesten konnte.
Er drehte sich um und rannte weg.